Ein Gerichtshammer liegt neben dem Paragraphenzeichen und vor einer schwarzen Wand mit Computersprache.

YouTube muss Strafe an Italien zahlen

In Italien dürfen seit dem Jahr 2018 keine Glücksspielwerbungen mehr stattfinden. Das Verbot erstreckt sich über Zeitungen, Fernsehen bis hin zum Internet. Somit darf Glücksspielwerbung auch nicht bei YouTube als Werbeeinblendung erscheinen. Doch genau das ist geschehen, weshalb nun der Mutterkonzern von YouTube abgemahnt wurde. Das ist jedoch nicht das erste Mal. Allerdings gibt es ein weiteres Unternehmen, das eine Strafe erhielt: Der Online-Werbevermarkter Top ADS.

Die Aufsichtsbehörde für Kommunikationswesen ist in Italien dafür zuständig, dass das Glücksspielwerbeverbot im Internet eingehalten wird. Aus diesem Grund hat auch diese Behörde die hohe Strafe von 750.000 Euro gegen YouTube ausgesprochen. Für die hohe Summe spricht, dass die nicht erlaubte Werbung wohl über einen längeren Zeitraum hinweg ausgestrahlt wurde.

Ähnlich verhält es sich mit dem Unternehmem Top ADS. Auch dieses ist im Online-Bereich tätig und hat wohl gesetzeswidrig erlaubt, dass Glücksspielwerbung veröffentlicht wird. Um welche Werbung es sich hier handelt, wurde über die Medien nicht bekannt gegeben. Nachdem jedoch auch dieser Konzern eine Geldstrafe von 700.000 Euro erhielt, liegt wohl ein ähnlicher Fall wie bei YouTube vor.

Für beide Fälle wurde nicht verraten, ob es sich um Werbung für Casinos oder Sportwetten handelte. Im Grunde mag dies auch egal sein, nachdem beide Arten von Glücksspielwerbung verboten sind. Zusätzlich hat sich Italien dazu entschieden, auch Sponsoring zu verbieten. Hierbei würden bekannte und beliebte Sportler, die eine Vorbildfunktion besitzen, Werbung für Glücksspielkonzerne betreiben. Um alle Sportfans zu schützen, zählt Sponsoring zum gesetzlichen Werbeverbot.

Gründe für Glücksspielwerbeverbot

Italien hat sich nicht grundlos für ein gänzliches Glücksspielwerbeverbot entschieden. Der dahinter stehende Grund ist auch die Ursache für das strenge Vorgehen der AGCOM: In Italien gibt es 1,5 Millionen Einwohner, die an Spielsucht leiden. Ungefähr ebenso viele sind gefährdet, solch eine Sucht zu entwickeln. Um den Kreis der Spielsüchtigen nicht zu erweitern, wurde die Entscheidung für das Verbot getroffen.

Gegen das Gesetz ausgestrahlte Glücksspielwerbung kann die Befürchtung der italienischen Regierung erwirken und kann zahlreiche Personen zum Glücksspiel locken. Deshalb geht die italienische Behörde AGCOM so streng gegen diejenigen vor, die sich nicht an das Gesetz halten. Allerdings verläuft dieses Vorgehen nicht immer erfolgreich. Vor zwei Jahren erhielt Google eine Abmahnung und ging dagegen gerichtlich vor. Gewonnen hatte damals Google.

Italien legte ausgedehntes Glücksspielschutzgesetz vor

Sollte sich Google erneut wehren und erneut gewinnen, könnte Italien trotzdem als Sieger hervorgehen. Immerhin kann das Ansetzen der hohen Strafe auch als Warnung dienen, weshalb andere Unternehmen das Gesetz doch einhalten. Zumindest könnte laut Glücksspielschutzgesetz das Angebot an Glücksspielen in Italien reduziert werden. Das sieht zumindest der Entwurf vor, der in diesem Jahr öffentlich vorgestellt wurde. Je mehr Unternehmen eine Strafe fürchten, umso weniger Werbung wird ausgestrahlt. Somit verringert sich automatisch die Anzahl der bekannten Angebote.