Ein 10-Euro-Schein trägt eine rote Schleife.

Schweden verschärft Glücksspielgesetz

Schwedens Regierung hat einen Entwurf vorgelegt, der das Glücksspielgesetz ändern soll. Die Änderungswünsche sollen 2023 in Kraft treten und dafür sorgen, dass die Glücksspielfans in Schweden noch sicherer spielen. Deshalb sollen die Werbung und auch der Bonus neu reguliert werden. Sollte sich ein Anbieter nicht daran halten, könnte eine Marktstörungsgebühr anfallen.

In Schweden wächst der Glücksspielmarkt immer weiter an. So konnte der gesamte Glücksspielmarkt in Schweden im ersten Quartal 2022 einen Umsatz von 600 Millionen Euro erreichen. Den größten Anteil hiervon haben Online-Casinos erzielt, und zwar 400 Millionen Euro. Dieser Umsatz steht im Zusammenhang mit der Anzahl der Online-Casinos: Diese nehmen inzwischen zwei Drittel aller Angebote ein.

Angeblich können die Spieler nicht immer einwandfrei unterscheiden, wann es sich um einen legalen und wann um einen illegalen Anbieter handelt. Darin besteht die Gefahr, dass die Spieler zu einem illegalen Online-Casino greifen. Diese werden meist über einen ausländischen Glücksspielkonzern angeboten, und zwar in schwedischer Sprache. Deshalb sei es zu schwer, alle Angebote zu bewerten.

Um den Spielern den Unterschied zwischen lizenzierten und illegalen Anbietern zu erleichtern, sollen in Zukunft nur noch lizenzierte Anbieter Werbung betreiben dürfen. Allerdings dürfen sie nicht uneingeschränkt Werbung veranlassen. Um hier insbesondere Minderjährige zu schützen, darf die Werbung nur noch zu bestimmten Zeiten ausgestrahlt werden. Dies trifft sowohl auf das Fernsehen, Radio und Internet zu.

Aktuelle Bonusbedingungen sollen beibehalten bleiben

Um Spieler vor zu vielen Einsätzen zu schützen, soll die aktuelle Bonusbestimmung erhalten bleiben. Der zufolge dürfen nur Neukunden einmalig einen Willkommensbonus erhalten. Bestandskunden freuen sich in Schweden weder über einen Bonus noch über ein VIP-Programm. Beide Verbote sollen per Gesetz verankert werden. Damit würden die aktuellen Bonusbestimmungen eine Gesetzeskraft erhalten. Laut einer Pressemitteilung der schwedischen Regierung könnte sich damit der Schutz für die Spieler erhöhen.

Eine Ausnahme möchte die Regierung jedoch beschließen: Sollte ein Glücksspielanbieter seinen gesamten Gewinn einer gemeinnützigen Organisation zugute kommen lassen, dann dürfen Boni gewährt werden. Ob dieser sowohl betraglich als auch in Bezug auf die Anzahl pro Spieler reguliert werden soll, lässt sich der Pressemitteilung nicht entnehmen. Es gibt jedoch weitere Ideen, die von der Regierung kreiert worden sind.

Software soll lizenziert werden

Bislang läuft es so ab, dass die Glücksspielanbieter eine Lizenz erhalten können. Aufgrund der Lizenz muss der Konzern bestimmte Bedingungen erfüllen. Mit welcher Software die Unternehmen arbeiten, war bislang unerheblich. Das soll sich ab dem nächsten Jahr ebenfalls ändern. Dann soll auch die benutzte Glücksspielsoftware lizenziert werden. Hierüber gibt es noch keine weiterführenden Details.

So weiß noch niemand, ob die Online-Casinos auf eine bestimmte Software für die Glücksspiele umstellen müssen. Sollte dies der Fall sein, haben die Konzerne noch ausreichend Zeit. Immerhin sollen diese Änderungen erst zum Juli 2023 in Kraft treten, während die anderen Änderungen pünktlich zu Beginn des neuen Jahres in das Gesetz aufgenommen werden.