
MGA präsentiert neue Wettregeln
Die maltesische Glücksspielaufsicht MGA (Malta Gaming Authority) hat neue Maßnahmen gegen Wettmanipulationen präsentiert. Lizenzierte Betreiber müssen der Behörde verdächtige Aktivitäten zukünftig über ein neues System melden. Halbjährlich werden detaillierte Berichte über die Vorkommnisse erwartet.
Das neue Meldesystem wird über die Webseite der Regulierungsbehörde gehostet und dient laut eigenen Angaben der „Wahrung der Integrität im Sport“. Für alle maltesischen Lizenznehmer ist das neue System obligatorisch, um der Behörde verdächtigen Wettaktivitäten zu melden. An dieser Stelle erwartet die MGA detaillierte Angaben, was die Betreiber vor einige neue Herausforderungen stellt.
Fortan müssen die Betreiber eine genaue Beschreibung der Märkte liefern, auf denen es zu verdächtigen Aktivitäten gekommen ist. Die Angaben müssen sowohl den exakten Zeitpunkt als auch den Umfang der Aktivitäten beinhalten. Dazu zählen auch Informationen über diejenigen Märkte, von denen aus auf verdächtige Konten zugegriffen wurde.
In diesem Kontext werden Kontoinformationen verlangt, die erklären, warum eine Aktivität überhaupt als „verdächtig“ eingestuft wurde. Die Behörde erwartet hierzu eine exakte Auflistung aller Beweise. Ein Sprecher der MGA erklärte, dass „ausreichend detaillierte Angaben“ notwendig seien, um wirksame Evaluierungen zum Thema Spiel- und Wettmanipulation durchzuführen. Die Anforderungen könnten gegebenenfalls sogar noch erweitert werden.
Abteilung für Sportintegrität eingerichtet
Das neue Meldesystem ist das Produkt einer neuen MGA-Abteilung für Sportintegrität, welche im August 2019 eingerichtet wurde. Hier werden Erkenntnisse und Informationen über alle verdächtigen Wettaktivitäten gesammelt. Außerdem dient die Abteilung als Bindeglied zwischen den europäischen Regulierungsbehörden. Der MGA-Chef Heathcliff Farrugia erklärte diesbezüglich:
“Eine engagierte Abteilung für Sportintegrität ist für das satzungsgemäße Ziel der MGA von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass Glücksspiele frei von Kriminalität sind, insbesondere von der Sportwett-Manipulation. Die MGA verpflichtet sich zur Zusammenarbeit mit Interessenvertretern im gesetzlichen Rahmen, um gegen ein allgegenwärtiges Phänomen vorzugehen, das die Integrität der Sport- und Wettindustrie bedroht.”
Regelmäßige Umfragen geplant
Laut MGA werden zukünftig halbjährliche Umfragen unter den Betreibern durchgeführt. Hierzu wurde ein Fragenkatalog vorgestellt. Konkret geht es darum, wie viele verdächtige Wettereignisse innerhalb eines Berichtszeitraums festgestellt wurden. Darüber hinaus wird nach den jeweiligen Sportarten und dem Gesamtwert der verdächtigen Wetten gefragt.
Außerdem will die Behörde wissen, wie viele Sportevents als „manipulationsgefährdet“ eingestuft wurden, wie viele verdächtige Spielerkonten festgestellt wurden und welche Vorfälle bei welchen Behörden gemeldet wurden. Neben der MGA können derartige Vorfälle auch bei nationalen Glücksspielbehörden, etwaigen Behörden für Wettintegrität und Strafverfolgung gemeldet werden. Bevor die neuen Meldevorschriften in Kraft treten, gilt eine Konsultationsphase bis zum 15. Juli.