Mehrere Würfel, Chips und Spielkarten schweben in der Luft.

Mehr Glücksspiele während der Inflation

Experten sind derzeit sehr in Sorge, dass die Inflation viele Spieler zu einem vermehrten Spielen treibt. Viele versuchen, die steigenden Kosten über einen Gewinn zu bezahlen. Somit können auch viele neue Personen zum Glücksspiel greifen, die sonst nicht spielen. Bereits während der Coronapandemie haben Lottogesellschaften eine Umsatzsteigerung ermittelt. Offizielle Zahlen einer gesteigerten Spiellust liegen jedoch noch nicht vor.

Die aktuelle Wirtschaftskrise lässt viele verzweifeln, da sie nicht wissen, wie sie die erhöhten Rechnungen bezahlen sollen. Da liegt es nahe, es mit einem Glücksspiel zu versuchen. Immerhin versprechen viele Glücksspielanbieter, dass hohe Summen gewonnen werden können. Hierzu muss nicht immer eine hohe Einsatzsumme getätigt werden. Ein kleiner Bonus reicht aus, um mehrere Spiele genießen zu können.

Um das Ausmaß der Wirtschaftskrise auf das Glücksspiel erkennen zu können, hat die Mediengruppe IPPEN.MEDIA beim Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht angefragt. Diesem Verband liegen zwar aufgrund fehlender Studien noch keine offiziellen Daten vor, trotzdem warnt dieser Verband vor vermehrten Glücksspieleinsätzen. Eine Inflation und eine Wirtschaftskrise animieren viele Personen zu Glücksspielen. Es gibt kaum eine andere Möglichkeit, schneller an Geld zu gelangen.

Bislang gibt es Medienberichten zufolge nur eine Studie, die auf eine erhöhte Spiellust in wirtschaftlich schlechten Zeiten hinweist. An dieser Studie hat unter anderem die Uni Bremen mitgewirkt und gibt öffentlich bekannt: All jene, die unter der Wirtschaftskrise leiden, greifen schneller zu einem Glücksspiel wie Lotto als diejenigen, die keinerlei finanzielle Beeinträchtigungen haben.

Island als Referenz

In Island war es im Jahr 2008 ersichtlich, wie sich eine Wirtschaftskrise auf das Spielverhalten auswirkt. Zum damaligen Zeitpunkt wurde eine Studie durchgeführt, derzufolge viele erst zu spielen anfingen, als die Wirtschaftskrise im vollen Gange war. Bereits damals veranlasste die Aussicht auf einen schnellen und hohen Gewinn viele Personen, mit dem Glücksspiel zu beginnen.

Daher wäre es laut der Universität in Bremen nicht unmöglich, dass dies auch in Deutschland passiert. Eine britische Studie, die vor einem Monat veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass insbesondere Frauen zum ersten Mal Glücksspiele nutzen, wenn finanzielle Probleme vorhanden sind. All dies führt dazu, dass der Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht erhebliche Bedenken hegt.

Norddeutschland verzeichnet Anstieg bei Sportwetten

Obwohl es aufgrund fehlender Studien und Untersuchungen noch keine offiziellen Daten gibt, konnte Norddeutschland einen Anstieg bei Sportwetten feststellen. Auch hiermit versuchen viele, möglichst schnell einen Gewinn zu ergattern. Hierbei wiegt die Tatsache sehr schwer, dass besonders diejenigen zu spielen beginnen, die ein geringes Einkommen haben. Diese Personengruppe kann hierdurch schnell in Verluste abrutschen und versuchen, diese über Aufnahme von Krediten wieder zu beheben.

Besonders hierin sieht der Bundesverband für Spielsüchtige ein sehr großes Problem. Die betroffenen Personen hoffen nicht nur auf einen hohen Gewinn. Sehr häufig wird beobachtet, dass die Spieler erlittene Verluste über neue und zwar noch höhere Einsätze zurückbekommen möchten. Hierdurch geraten die Spieler in noch größere Probleme, die sie alleine nicht lösen können.