Dublin – die Hauptstadt von Irland.

Irland: Online-Casinos erhalten Lizenz

Irland besitzt ein Glücksspielgesetz, das im Jahr 1956 entstand. Zwar wurde das Gesetz im Jahr 2015 und im Jahr 2019 geändert, für Online-Glücksspiele gilt das irische Glücksspielgesetz aber trotzdem nicht. Obwohl dem so ist, war es möglich, dass einige Online-Casinos eine Lizenz erhielten. Das wird sowohl von Politikern als auch von einer Spielschutz-Organisation kritisiert.

Es gibt mehrere Gründe, weshalb das Vorgehen in Irland bemängelt wird. Der Hauptgrund liegt darin, dass aufgrund eines fehlenden Gesetzes und somit fehlender Regeln und Vorschriften die Online-Casinos nicht sicher wären. Ein Mitarbeiter der Spielschutz-Organisation geht sogar so weit, diese Casinos als Wilden Westen des Glücksspielmarktes zu bezeichnen. Immerhin könnten diese Online-Casinos agieren, wie sie möchten.

Das liegt daran, dass es in Irland zwei aktuelle Gesetze gibt, die jedoch nur für Sportwetten, Lotterien und für Casinos vor Ort gelten. Das Gesetz für Buchmacher wurde im Jahr 2015 modifiziert. Allerdings beziehen sich alle darin gelisteten Regeln nur für Sportwettenanbieter, die eine Filiale vor Ort betreiben. Jene Anbieter müssen zudem eine Wettsteuer in Höhe von zwei Prozent an den Staat abführen.

Nun gibt es einige Online-Glücksspielanbieter, die sich als Online-Buchmacher präsentiert haben und aus diesem Grund eine Lizenz erhielten. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass einige der Anbieter nicht nur Sportwetten, sondern auch Casinospiele und Slots anbieten. Es gibt sogar Glücksspielanbieter, die gar keine Sportwetten ermöglichen, sondern nur Slots präsentieren. Andere wiederum bieten Slots und Casinospiele an. Eine dritte Gruppe präsentiert Lotterien und hält ebenfalls keine Sportwetten bereit.

Lizenzvergabe wird bemängelt

Die Spielschutz Organisation Extern Problem Gambling bemängelt, dass Online-Casinos eine Lizenz erhielten. Immerhin handelt es sich eindeutig nicht um Buchmacher und für diese gäbe es kein Gesetz und vor allen Dingen gäbe es keine Glücksspielaufsichtsbehörde, die das Einhalten der gesetzlichen Vorschriften überprüft. Somit könnten die Anbieter agieren, wie sie möchten. Das zumindest hat Barry Grant gegenüber Medien so dargestellt.

Es kommt aber auch Kritik aus den eigenen Reihen. Die Parlamentsabgeordnete Verona Murphy sieht ähnliche Probleme wie die Spielschutzorganisation und hat den aktuellen Finanzminister und die Justizministerin darauf angesprochen. Der Finanzminister Paschal Donohoe hat sich wie folgt zu den Fragen geäußert: Das Justizministerium stellt eine Eignungsbescheinigung für einen Glücksspielanbieter an und daraufhin muss das Finanzamt eine Lizenz erteilen.

Regierung verspricht Änderungen

Irlands Regierung hat aufgrund der Vorwürfe und Kritik versprochen, dass das aktuelle Glücksspielgesetz geändert wird. Das ist schon lange notwendig, da das ursprüngliche Gesetz Online-Glücksspiele nicht einbeziehen konnte. Trotzdem hat es die frühere Regierung nie geschafft, das Gesetz entsprechend zu überarbeiten. Zugleich hat die aktuelle Regierung versprochen, eine eigene Glücksspielbehörde zu kreieren. Diese soll auch dafür zuständig sein, Online-Anbieter zu überwachen. Sobald beides geschehen ist, müssen sich auch Online-Glücksspielanbieter an die Gesetze halten und bieten eine sichere Spielumgebung.