Ein Feuerwerk leuchtet über Macau.

Genting bewirbt sich für Macau-Lizenz

In den letzten Monaten hatten die Glücksspielkonzerne, die auf Macau Casinoresorts betreiben, wieder Hoffnung gehegt. Die ablaufende Lizenz wurde verlängert und das neue Bewerbungsverfahren schien nur eine reine Formalität zu sein. Doch plötzlich gibt es einen siebten Bewerber, weshalb nun jeder um seine Lizenz bangt: Die Genting Group scheint einige Vorteile zu besitzen.

Es gibt einen guten Grund, weshalb die aktuellen Glücksspielbetreiber Angst haben müssen. Die chinesische Regierung möchte mit der Zeit das Glücksspielangebot auf Macau reduzieren und den Freizeitwert erhöhen. Der Sinn liegt darin, dass mehr ausländische Touristen angezogen werden sollen, die sich nicht nur für Glücksspiele interessieren. Familien sollen in den Fokus rücken und genau das könnte die Genting Group erzielen.

Bei der Genting Group handelt es sich um ein Unternehmen, das seit 1965 existiert und seit dieser Zeit exklusive Hotelresorts baut und betreibt. Einige dieser Anlagen besitzen ein Casino, weshalb der Konzern ausreichend Erfahrung auf diesem Gebiet besitzt. Es ist ferner so, dass die Hotelanlagen der Genting Group eigene Freizeitparks besitzen. Solche Themenparks könnten auf Macau dafür sorgen, dass vermehrt Familien ihren Urlaub auf der Insel verbringen.

Ob die Genting Group entsprechende Pläne vorgelegt hat oder nicht, wurde bislang nicht verraten. Medien berichteten lediglich, dass das Unternehmen zwei Kisten mit Unterlagen abgab. Aber die Anzahl der Unterlagen der anderen Glücksspielunternehmen fiel nicht wirklich geringer aus. Deshalb lässt sich derzeit keine Schätzung abgeben, wer sich am Ende des Bewerbungsverfahrens über eine Lizenz freut.

Genting Group ist in China bereits bekannt

Die Genting Group ist in China keinesfalls unbekannt. Dieses Unternehmen hat bereits einige Investitionen in diesem Land getätigt, unter anderem war es am Erfolg der Olympischen Winterspiele beteiligt. Aus diesem Grund kann es durchaus der Fall sein, dass dieses Unternehmen eine Lizenz erhält – zum Nachteil der aktuellen Glücksspielbetreiber. Diese hatten es in den letzten Jahren nicht einfach.

Zuerst führte die Corona-Pandemie zu finanziellen Nachteilen und das Verbot der Zusammenarbeit mit Junket-Operators brachte erneut einen Umsatzrückgang. Das Unternehmen, das keine Lizenz erhält, erleidet weitere finanzielle Nachteile. Wie ebenfalls Medien berichten, haben die Glücksspielbetreiber auf Macau in den vergangenen Jahren zusammen 40 Milliarden Dollar investiert. Ob diese Investition von einem neuen Lizenzinhaber übernommen wird, lässt sich nicht sagen.

Gründe für eine Reduzierung der Glücksspiele

Chinas Regierung hat einen guten Grund, die Glücksspiele auf Macau zu reduzieren. In den vergangenen Jahren wurden Casinos immer wieder für Geldwäsche und weitere kriminelle Machenschaften genutzt. Werden Glücksspiele reduziert, würden sich auch die Straftaten reduzieren. Darauf hofft zumindest die Regierung und möchte aus diesem Grund eine Umkehr zum Tourismus. Die Genting Group könnte dabei helfen, das Ziel schneller zu erreichen. Immerhin eröffnet dieser Konzern noch in diesem Jahr ein neues Hotel auf Macau.