Ein Geschäftsmann gibt das Ok.

Flutter-Stars-Fusion freigegeben

Die britische Marktaufsichtsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) hat die Elefantenhochzeit zwischen Flutter Entertainment und The Stars Group (TSG) freigegeben. Aus der Fusion könnte das größte Börsen-Glücksspielunternehmen der Welt entstehen, doch noch hängt der Zusammenschluss von weiteren Überprüfungen ab.

Die Genehmigungen der britischen Finanzaufsichtsbehörde FCA (Financial Conduct Authority), der London Stock Exchange und der Euronext Dublin sind noch ausstehend. Die Entscheidung der CMA ist laut Flutter-CEO Peter Jackson aber dennoch ein „wichtiger Meilenstein“. Nach einer mehrwöchigen Überprüfung erteilte die Instanz eine „bedingungslose Genehmigung der ersten Phase“, demnach darf Flutter alle Anteile an TSG übernehmen.

Im Vorfeld muss die Übernahme allerdings von den Flutter-Aktionären auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 21. April genehmigt werden. Bei TSG findet eine entsprechende Abstimmung am 24. April statt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde davor gewarnt, dass sich der Genehmigungsprozess verzögern könnte. Laut CEO Jackson, der auch die Leitung des kombinierten Unternehmens übernehmen soll, geht es trotzdem zügig voran. Es hieß:

“Wir arbeiten weiterhin mit den verbleibenden internationalen Regulierungsbehörden zusammen, um die letzten der ausstehenden Genehmigungen zu erhalten. Unabhängig davon haben wir letzte Woche die notwendigen Unterlagen für die Aktionärsabstimmungen im April veröffentlicht. Wir machen auch jetzt schon gute Fortschritte in unseren Planungen für die Zeit nach der Transaktion.”

Frage nach Wettbewerbsverzerrung

Der Jahresumsatz des neuen Unternehmens, das unter der Firmierung „The Combined Group“ gelistet werden soll, würde rund 4,3 Mrd. Euro betragen. Allein drei der sieben größten britischen Marken für Online Sportwetten würden unter einem Dach vereint. Zu Flutter gehören Marken wie Betfair, Paddy Power, Sportsbet oder FanDuel. TSG verfügt über Oddschecker, SkyBet, BetStars und die beiden Pokernetzwerke Full Tilt und PokerStars.

Damit würde das Unternehmen über 13 Mio. aktive Kunden aus über 100 Ländern zählen. Aufgrund der Marktstärke hatte die CMA Wettbewerbsverzerrung befürchtet und eine Untersuchung eingeleitet. Im Fokus standen die Fragen, welche konkreten Folgen die Fusion auf den britischen Glücksspielmarkt hat und ob sich die Auswahlmöglichkeiten der Kunden infolge des Zusammenschlusses verringern.

Ausreichend Konkurrenz vorhanden

Trotz aller Befürchtungen erklärte die CMA, dass den Kunden weiterhin genügend Alternativprodukte zur Auswahl stehen. Außerdem seien genügend konkurrenzfähige Unternehmen am britischen Markt. Genannt wurden Firmen wie GVC (Ladbrokes), Bet365 oder William Hill. Darüber hinaus habe man festgestellt, „dass die fusionierenden Unternehmen zwar eng zusammengeschlossen sind, es sich jedoch eher um Konkurrenten handelt“.

In einer Pressemitteilung erklärte die CMA, sich in Bezug auf die Freigabe auch mit den Aufsichtsbehörden der USA, Deutschlands und Österreichs in Verbindung gesetzt zu haben, welche der Fusion ebenfalls zugestimmt haben. Dasselbe gilt für die australische Marktaufsichtsbehörde ACCC. Wären die Behörden zu einem negativen Ergebnis gekommen, hätte das kombinierte Unternehmen womöglich einige Marken verkaufen müssen.