Eine gemalte Harley Davison – typisch für Hells Angels.

Anklage gegen Hells Angels beendet

Es hat mehrere Jahre gedauert, bis kanadische Ermittlungen über eine Untergrund-Glücksspielorganisation abgeschlossen waren. Einige Mitglieder des Hells-Angels-Motorradclubs wurden angeklagt. Ein paar dieser Verfahren wurden vorzeitig beendet, da die Verfahrensdauer zu lang war und die gesetzlichen Vorgaben überschritten. Darüber ärgern sich nicht nur die Ermittler, sondern auch der Staatsanwalt, da nun Verbrechen nicht bestraft werden.

Um gegen die Untergrund-Glücksspielorganisation vorzugehen, bei der Vermutungen zufolge Mitglieder von Hells Angels beteiligt waren, wurde im Jahr 2018 eine Sondereinheit mit dem Namen Hobart gegründet. Die Beteiligung bestimmter Hells Angels Mitglieder hat sich im Laufe der Zeit bestätigt, weshalb diese bei einer groß angelegten Razzia im Jahr 2019 verhaftet werden konnten.

Nachdem die vom kanadischen Gesetz definierte Zeitspanne von 18 beziehungsweise 30 Monaten nicht eingehalten wurde, hat der Richter auf Antrag der Verteidigung sechs Fälle ohne Verurteilung beendet. Die Zeitspanne gibt vor, wie schnell ein Fall vor dem Gericht landen muss. Wie einigen Medienberichten entnommen werden kann, sehen die Polizisten aufgrund der richterlichen Entscheidung ihre langjährige Arbeit als umsonst an. Alle Kosten und Mühen werden als vergebens angesehen.

Das ärgert die Ermittler unter anderem deswegen, da mit dem illegalen Glücksspielring ein hohes Maß an Kriminalität verbunden war: Brandstiftung, Drohung, Erpressung, Körperverletzung und sogar Mord waren fast an der Tagesordnung. Bei der Razzia im Jahr 2019 konnten diverse Waffen gefunden werden, deren Besitz nicht legal ist. Abgesehen von Waffen fand die Polizei hohe Geldbeträge, Konten mit einem hohen Vermögen und Immobilien.

Sichergestellte Summe wird zur Beschlagnahmung beantragt

Damit die beschlagnahmten Summen nicht wieder an die Besitzer zurückgehen, wurde ein Antrag auf eine dauerhafte Beschlagnahmung gestellt. Immerhin handelt es sich insgesamt betrachtet um mehrere Millionen Dollar. 270.000 Dollar wurden zum Beispiel in Form von Bargeld sichergestellt. Der Polizei zufolge wurden über mehrere Jahre hinweg 160 Millionen Dollar an die Hells Angels übergeben.

Diese Summe wurde über diverse Online-Casinos erzielt. Portale wie Titan Sportsbook, Privada Sportsbook und Players Sportsbooks haben in einem halben Jahr ungefähr 13 Millionen Dollar eingenommen. Über den gesamten Zeitraum – es sind ungefähr sechs Jahre – konnten die Betreiber dieser Online-Casinos 130 Millionen Dollar erwirtschaften. Diese Einnahmen sind nicht immer auf positive Weise erwirtschaftet worden.

Spieler wurden erpresst

Viele Spieler haben hohe Summen als Kredit erhalten, um damit zu spielen. Der Haken hierbei: Sie mussten diese hohen Summen innerhalb einer Woche wieder zurückzahlen. Wer dies konnte, wurde bedroht, erpresst oder mehr. Der Tod eines Hells Angels Mitglieds zeigt, wie hoch die gewalttätige Kriminalität wirklich ist. Besagtes Mitglied wurde von einer Konkurrenzbande erschossen.

Zudem hat die Polizei Verbindungen nach New York ermittelt. So stand die Underground-Glücksspielorganisation mit einer ebenfalls kriminellen Organisation in New York in Verbindung. All dies führte zu der enormen Freude, als die Verhaftungen stattfanden. Umso frustrierter ist nun die Polizei, die das Beenden der Prozesse unter anderem als Schande bezeichnet. So kann die Kriminalität und das illegale Glücksspiel weitergehen.