Eine schwedische Stadt bei Nacht.

Anbieter fordert Werbeverbot in Schweden

In Schweden hat der Glücksspielanbieter Paf diverse Maßnahmen zur Erhöhung des Spielerschutzes vorgeschlagen. Dies geschah auf der Almedalen-Woche, die einmal pro Jahr stattfindet. Zu den Vorschlägen zählt zum Beispiel die Erhöhung der Glücksspielsteuer, ein Werbeverbot und eine Ausdehnung der Sperrdatei. Auf diese Vorschläge haben die Politiker an Ort und Stelle reagiert.

Der Glücksspielanbieter Paf bietet sowohl Online-Casinos als auch Glücksspiele vor Ort an. Glücksspielfans finden diese in Finnland, Schweden, Estland, Lettland und Spanien. Hierbei betätigte sich der Konzern immer schon als Vorreiter diverser Schutzideen, die inzwischen von einigen Ländern als Gesetz übernommen wurden. So präsentiert sich Paf als erstes Glücksspielunternehmen, das ein Verlustlimit festlegte.

Dieses beträgt 30.000 Euro pro Jahr. Das Problem hierbei: Das Verlustlimit gilt bisher nur für Spiele bei Paf. Alle anderen Glücksspielanbieter in Schweden haben noch kein Verlustlimit festgesetzt. Das ist einer der Punkte, den Paf ändern möchte. Deshalb hat das Unternehmen unter anderem vorgeschlagen, dass die Sperrdatei zentralisiert wird. Damit würde jeder Glücksspielanbieter erkennen, wer gesperrt ist und könnte einem Spieler die Teilnahme am Glücksspiel verbieten.

Zusätzlich hat Paf vorgeschlagen, die Sorgfaltspflicht der Glücksspielanbieter genauer zu definieren und festzulegen. In diesem Bereich fehlen dem Glücksspielkonzern quantifizierbare und klare Grenzen. Wie die anwesenden Politiker auf diesen Vorschlag reagiert haben, kann der Pressemitteilung von Paf nicht entnommen werden. Lediglich die Reaktion auf die anderen Vorschläge werden verraten: Sie fielen nicht positiv aus.

Politiker von Erhöhung der Glücksspielsteuer nicht begeistert

Paf hatte vorgeschlagen, die Glücksspielsteuer zu erhöhen. Von diesem Vorschlag wäre Paf selbst betroffen und der eigene Gewinn würde sich verringern. Das scheint das Unternehmen nicht zu stören, denn wie der aktuelle Geschäftsführer Christer Fahlstedt argumentierte, könnten die Vorschläge die teilweise negative Ansicht über die Glücksspielbranche ändern. Fahlstedt ist der Meinung, dass zum Beispiel die Glücksspielwerbung keinesfalls positiv angenommen wird.

Aus diesem Grund schlägt er ein komplettes Werbeverbot im Fernsehen und in der Öffentlichkeit vor. Gleichzeitig möchte er das Sponsoring der Sportbranche über Glücksspielanbieter abschaffen. An dieser Stelle kommt die vorgeschlagene Erhöhung der Glücksspielbranche ins Spiel. Denn den höheren Steuerbetrag würde Paf verwenden, um bei den Sportvereinen den Einkommensverlust auszugleichen. Allerdings reagierten die anwesenden Politiker nicht positiv auf beide Vorschläge.

Politik sieht Verbesserungsbedarf

An der Almedalen-Woche haben drei große Parteien teilgenommen: Zentrumspartei, Moderatoren und Schwedendemokraten. Alle anwesenden Vertreter der Parteien sind sich in einem Punkt einig. Sie sehen den regulierten Glücksspielmarkt als besser an als der frühere unregulierte Markt. Trotzdem geben alle zu, dass Verbesserungen notwendig seien. Die Begründung liegt darin, dass vor fünf Jahren Entscheidungen getroffen wurden, die zum damaligen Zeitpunkt sinnvoll waren.

Nun wäre es jedoch an der Zeit, Verbesserungen vorzunehmen. Der Vorschlag der Schwedendemokarten liegt darin, das aktuelle Gesetz zu analysieren und entsprechend Änderungen vorzunehmen. Wie lange das dauert, wurde nicht verraten. Ebenso unbekannt ist, ob überhaupt Vorschläge der Paf übernommen werden. Wie es derzeit aussieht, ist das zumindest momentan nicht der Fall.