
13 Millionen-Bußgeld gegen Caesars
Der Glücksspielkonzern Caesars Entertainment wurde in Großbritannien mit einer Rekordstrafe von 13 Mio. Pfund belegt. Laut Aussagen der britischen Glücksspielkommission ist es zwischen Januar 2016 und Dezember 2018 zu mehreren Verstößen gegen die Spielerschutz- und Anti-Geldwäsche-Auflagen in 11 landgestützten Etablissements gekommen.
Die Vorwürfe der Kommission beziehen sich hauptsächlich auf die VIP-Programme des Betreibers. Hier soll es mehrfach zu „unangemessenen Interaktionen“ mit Kunden gekommen sein, die sich bereits freiwillig vom Spielen ausgeschlossen hatten. Einem Kunden, der bereits 240.000 Pfund in 13 Monaten verspielt hatte, sollen weiterhin lukrative Angebote unterbreitet worden sein.
Einem anderen Spieler soll es erlaubt worden sein, 18.000 Pfund zu verspielen, obwohl das Personal Kenntnis darüber besaß, dass das Geld geliehen war. Außerdem hatte ein pensionierter Briefträger innerhalb von 44 Tagen 15.000 Pfund verspielt, ohne dass das Casinopersonal die Herkunft der Gelder überprüfte. Sogar eine „politisch exponierte Person“, die in 13 Monaten 795.000 Pfund verspielte, wurde nicht weiter überprüft.
Geldwäsche und Terrorismus?
Laut Aussagen der englischen Tageszeitung The Guardian hat Caesars damit nicht nur gegen die Spielerschutzstandards verstoßen, sondern auch gegen die Anti-Geldwäsche-Auflagen und die Maßnahmen zur Verhinderung von Terrorismusfinanzierung. Die Kommission sieht den Sachverhalt ähnlich, Direktor Neil McArthur erklärte:
“Wir sind uns über unsere Erwartungen an die Betreiber absolut im Klaren. Welche Arten von Glücksspiel sie auch anbieten, sie müssen ihre Kunden kennen. Sie müssen mit ihnen interagieren und prüfen, was sie sich leisten können, sie müssen einspringen, wenn sie Anzeichen von Schaden sehen. Die Sicherheit der Verbraucher ist nicht verhandelbar.”
Caesars-Management am Pranger
Das Rekordbußgeld von umgerechnet 14,7 Mio. Euro basiert laut McArthur auf „systematischen Sicherheitsmängeln“. Insbesondere das Management habe gegen den „Katalog der sozialen Verantwortung, der Geldwäsche und der Kundeninteraktion“ verstoßen. Drei leitenden Angestellten des Unternehmens habe man die Lizenz zur Führung eines Glücksspielunternehmens entzogen. Der Kommissions-Chef erklärte diesbezüglich:
“Die Mängel in diesem Fall sind äußerst gravierend. Es ist Aufgabe der Führungsspitze, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die die Sicherheit der Kunden in den Mittelpunkt der Geschäftsentscheidungen stellt. Caesars hat dies nicht getan. Wir werden nun auch weitere einzelne Lizenzinhaber, die an den Entscheidungen in diesem Fall beteiligt sind, untersuchen.”
Weitere Verfahren sind demnach noch anhängig. Diese beziehen sich insbesondere auf das Personalmanagement, die keine „ausreichende und effektive Aufsicht über die Aktivitäten ihrer Lizenznehmer“ gewährleistet haben. Diverse Sicherheitsdokumente, unter anderem die Anti-Geldwäsche-Richtlinien, seien über längere Zeit nicht aktualisiert worden.
Das Unternehmen Caesars Entertainment hat die Vorwürfe inzwischen eingeräumt. Gleich nach der Entdeckung habe man die Positionen von Geschäftsführern, Group Compliance-Direktoren und Geldwäschebeauftragten neubesetzt. Man akzeptiere die Entscheidung der Kommission und habe die „Richtlinien und Verfahren zur Einhaltung der Vorschriften verbessert“. Man sei zuversichtlich, dass sich derartige Versäumnisse nicht wiederholen.